So aufgebracht hatte man Landrätin Marion Lau selten gesehen: „Ich bin emotional zu aufgeladen, was nicht gut für die Sache ist". Dies meldete am 30. April 2005 der Braunschweiger Zeitungsverlag. Was die Landrätin des Kreises Gifhorn so aufbrachte, war die Entscheidung der Landesnah-verkehrsgesellschaft Niedersachsen GmbH (LNVG), die Konzessionen für acht Buslinien im Kreis Gifhorn nicht an den bisherigen Konzessionsinhaber, die Verkehrsgesellschaft Landkreis Gifhorn (LVG, Gesellschafter: Landkreis Gifhorn 74,8 % und Osthannoversche Eisenbahnen AG 25,2%), sondern an das private Unternehmen Karl Hülsmann aus Voltlage (Kreis Osnabrück) zu vergeben. Und sofort wurde ein Einspruch gegen die Entscheidung der LNVG angekündigt. Die Konzessionen der acht eigenwirtschaftlich betriebenen Linien (120, 121,125,140-144) liefen zum Ende des Jahres 2004 aus. Die VLG beantragte deren Verlängerung. Im November 2004 erhielt das Unternehmen von der Bezirksregierung Braunschweig (sie war bis zu ihrer Auflösung zuständig für die Konzessionsvergabe, seit dem 1. Januar 2005 ist die LNVG Aufgabenträger) ein Schreiben, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass ein weiteres Unternehmen Interesse an der Erteilung von Konzessionen bekundet habe. Daher könne man die Konzessionen nur um drei Monate verlängern. Die VLG war somit gewarnt und hatte nun die Chance, sich auf den sich abzeichnenden Genehmigungswettbewerb einzustellen. Als „Platzhirsch" verfügte das Unternehmen über Leistungsdaten, die dem Mitbewerber in diesem Umfang wohl kaum zur Verfügung standen.
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