Das Licht macht sich selbständig

摘要

Wir stehen auf dem Opel-Testgelände Dudenhofen (D), es ist früher Winterabend, kurz vor dem Eindunkeln. Eine ganze Fahrzeugflotte aus zwölf Jahrzehnten steht bereit. Das Ziel ist es, die Entwicklung der Fahrzeugbeleuchtung direkt am und mit dem Auto wörtlich zu er-fahren. Nehmen wir das Beispiel des Opel Kapitän von 1939: Der Mittelklassewagen mit 2.5-Liter-Sechs-zylinder-Motor, selbsttragender Karosserie und Dreigang-Getriebe (zweiter und dritter Gang synchronisiert) gilt formal als europäischer Pionier der in die Karosserie integrierten Scheinwerfer. Sie sitzen im äussersten Ende der Kotflügel und nicht mehr - bis dahin opeltypisch - auf den Seiten des Kühlergrills. Das Licht strahlt aus Bilux-Leuchten, die Bordspannung beträgt sechs Volt, das Abblendlicht ist, wie damals üblich, noch nicht asymmetrisch und wird über einen Fussschalter betätigt. Das Resultat ist ernüchternd: Der rechte Strassen- rand wird nach heutigen Massstäben nur ungenügend ausgeleuchtet, und das Licht wirkt schwach.