Berechnungen und Messungen von Bierfarben,Teil 3: Wie genau sind sie? Bewertung anhand von Rezepten

摘要

Die speziell für diese Analyse entworfenen Testbiere zeigen deutlich die Stärken und Schwächen der verschiedenen Formeln auf. Die Krüger-Formel zeigte ihre Stärke im helleren Farbbereich. Als die Biere jedoch dunkler wurden, blieben die vorausgesagten Farbwerte zunehmend - aber nicht katastrophal - unter den gemessenen Echtwerten. Die Mosher-Formel war bei den Vorausberechnungen für das Pils ziemlich nahe am Messwert, aber für das bernsteinfarbene und das dunkle Lager dramatisch unter den Echtwerten. Insgesamt war die Daniels-Formel unter den vier linearen Gleichungen die am wenigsten exakte, was zu fragwürdigen Ergebnissen in allen drei untersuchten Farbbereichen führte. Die logarithmische Morey-Formel hingegen, die besonders bei Online-Rechenprogrammen sehr populär ist, zeigte nur für das Pils eine recht gute Voraussage, lag jedoch beim bernsteinfarbenen und beim dunklen Lager völlig daneben. Diese Formel war auch die einzige, die für alle drei Biere kleinere (hellere) Kalkulationswerte im Vergleich zu den Messwerten generierte. Die Farbvorhersagen der Weyermann-Formel kamen den tatsäch-lichen Messwerten in allen Farbbereichen relativ nahe. Dabei sind die vorausberechneten Werte für das Pils und das dunkle Lager nur minimal größer (dunkler) als die spektrophotometrischen Messungen, während der Wert für das bernsteinfarbene Lagerbier minimal kleiner (heller) ist. Alle fünf in dieser Artikelserie untersuchten Formeln enthalten eine Version der sogenannten Malt Color Unit (MCU). Jedoch unterscheiden sich die Gleichungen in der Auswahl der Multiplikatoren sowie der numerischen Additionen. Der offensichtliche Zweck dieser zusätzlichen mathematischen Elemente in den Gleichungen ist es, durch eventuelle Fremdfaktoren verursachte Berechnungs- und Messstörungen zu neutralisieren. Diese Korrekturen sind nicht theoretisch abgeleitet, sondern basieren alle auf praktischen Erfahrungen. In der Praxis sollen die Formeln einfach und leicht anwendbar sein, ohne dass sich die Brauer im Gestrüpp verfehlter Konkretisierungen oder einer endlosen Ausweitung der Analyse verlieren. Die in den Mosherund Daniels-Gleichungen ausgewählten Zusatzelemente sind Konstanten (4,7 bzw. 8,4). In den Krüger- und Weyermann-For-meln hingegen handelt es sich um Variablen, die vom Farbwert abhängen, den diese Formeln vor den Multiplikationen und vor den Zusatzelementen generieren. Schließlich entschied sich Morey für eine völlig andere Taktik, indem er alle Zusatzelemente durch eine Hochrechnung des MCU-Werts auf 0,6859 ersetzte, was theoretisch vielleicht sinnvoll ist, sich in der Praxis jedoch nicht als erfolgreich erweist.