Ungewoehnliche Paarung? Mikrobiologie und Musik

摘要

Manchmal bedarf es eines speziellen Anlasses, um ueber den Tellerrand zu schauen und auch einmal zunaechst abseitig Anmutendes zu betrachten. Denn es lebt die menschliche Kreativitaet ein Gutteil davon, dass Unerwartetes kombiniert wird. Insofern ist es schon ein an sich ueberraschendes Faktum, wenn sich ein „Music Mad Man" im mikrobiologischen Labor wiederfindet. In diesen gekachelten Raeumen - bei haeufig kuenstlichem Licht - wo das unbewaffnete Auge meist nicht ausreicht, die Objekte der Begierde zu erfassen, erwartet man nicht gerade zwingend einen Vulkan musikalischer Leidenschaft. Auch nicht im Phaenotyp eines zunaechst eher zurueckhaltenden und ganz und gar nicht in den Vordergrund draengenden, gelegentlich fast schon leicht grantlerischen Oberbayern. Doch weit gefehlt... Auch gilt es zu beachten, dass die vordergruendig eher reizarm wirkende Laborumgebung die Sinne des Normalbuergers meist staerker sensorisch beeinflusst als allgemein angenommen, insbesondere dann, wenn nicht nur Bier, Mineralwasser und alkoholfreie Getraenke, sondern auch Kuehl- und Abwaesser, Umgebungsproben und sonstige Lebensmittel untersucht werden. Dann begibt sich der Laie in einen sonderbaren Sinnentempel, der z.B. alle Stadien und Facetten der Eiweiβfaeulnis ungebremst auf das Riechhirn gibt. Nicht wenige aeuβern: „Hier koennte ich niemals arbeiten!" Doch unterschaetzt man einerseits die Anpassungsfaehigkeit der Mikrobiologen, wie man andererseits deren trotzdem weiterhin bestehende Empfindsamkeit in alien sensorischen Angelegenheiten ignoriert.