'WENN WIR DER UMWELT HELFEN WOLLEN, DÜRFEN WIR ÖKOLOGIE UND ÖKONOMIE NICHT GEGENEINANDER AUSSPIELEN'

摘要

Für Reinhard Schneider bedeutet Ganzheitlichkeit, dass die grundsätzlichen Werte eines Unternehmens bei allen Entscheidungen im Vordergrund stehen und nicht das Erreichen kurzfristiger kaufmännischer Ziele. Nachhaltige Industrie sprach mit dem Geschäftsführer von Werner & Mertz darüber, wie Circular Economy gelingt. Herr Schneider, Mitte der 80er-Jahre haben Sie mit Frosch eine Marke für ökologische Reiniger etabliert. Das war zu einer Zeit, als Umweltschutz bei Haushaltswaren noch kein großes Thema war. Wie ist es Ihnen dennoch gelungen, einen Massenmarkt zu erreichen? Als wir damals die ersten umweltschonenden Reiniger auf den Markt brachten, hatten Öko-Produkte im Allgemeinen noch einen ziemlich schlechten Ruf. Doch unsere Reiniger kamen den typischen Gewohnheiten der Verbraucher entgegen: sie rochen gut, waren angenehm zu nutzen und ansprechend verpackt. Das verstaubte Öko-Image war damit vom Tisch. Trotzdem haben wir zunächst nur eine kleine Nische von Kunden erreicht. Für den Massenmarkt mussten wir dafür sorgen, dass unsere Produkte genauso gut funktionieren wie die traditionellen chemischen Reiniger, obwohl sie auf pflanzlicher Basis hergestellt werden. In den vergangenen 30 Jahren haben wir bewiesen, dass unser Produktsortiment absolut funktioniert. Heute haben wir beispielsweise Glasreiniger, die in Produktvergleichen mit "sehr gut" abschneiden, in denen ausschließlich die Reinigungsleistung verglichen wird. Die ökologischen Benefits kommen quasi on top dazu. Es gibt also keinen einzigen rationalen Grund mehr, sich gegen ein Öko-Produkt zu entscheiden.