Public-Private Partnership, PPP, lautet das neue Zauberwort, wenn es um städtische Infrastrukturbauten geht. Die Belastung des (beispielsweise) Wiener Budgets mit Investitionen für jene Bauten, die etwa durch das starke Bevölkerungswachstum nötig werden, versucht man zu vermeiden -stattdessen soll ein Privater diese Kosten tragen, dem man dann jahrzehntelang für Errichtung und Betrieb ein Entgelt bezahlt. Dass dieses Modell in Summe teurer kommt, bestreitet kaum jemand; aber es gebe eben Sachzwänge, die das nötig machen, namentlich den innerösterreichi- schen Stabilitätspakt. Das betrifft Krankenhäuser, Museumsbauten wie das geplante Wien Museum, aber vor allem Bildungsbauten wie die Campus-plus-Projekte der Stadt Wien, die Kindergärten und Schulen an einem Standort integrieren. Der 2015 fertiggestellte Wiener Bericht „Bildungsinfrastrukturinitiative. Bildungshorizont 2015-2025" sagt für die kommenden zehn Jahre einen jährlichen Bedarf von etwa 70 bis 100 zusätzlichen Kindergartengruppen (städtisch und privat) sowie etwa 90 bis 100 zusätzlichen Klassen (allein im Bereich der Pflichtschulen, dazu kommen noch die Klassen der Sekundarstufe II, die natürlich auch nötig sind, aber nicht von der Stadt betrieben werden). Das städtische Referenzprojekt der letzten Jahre, der Bildungscampus Sonnwendviertel von PPAG Ar-chitects, enthält 11 Kindergartengruppen und 33 Klassen und benötigte 65 Mio. Euro Gesamtinvestitionskosten. Das bedeutet, über die nächsten zehn Jahre müssten beispielsweise drei Bildungscampus dieser Art gebaut und dafür etwa 200 Mio. Euro investiert werden - jedes einzelne Jahr. (Natürlich wird nicht der gesamte Bedarf in Campusprojekten gedeckt.).
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