Gezeichnete Moderne. Rudolf Weiß. Ein Schüler Otto Wagners

摘要

Der in einer Ausstellung im Wien Museum gezeigte zeichnerische Nach-lass eines der letzten Schüler Otto Wagners gibt exemplarisch Einblick in die berühmte Kaderschmiede für moderne Architektur. 118 Blätter umfasst der zeichnerische Nachlass von Rudolf Weiß (1890-1980), der über Jahre geschlossen in Familienbesitz verwahrt wurde, bevor er in großen Teilen durch eine Schenkung des Freundeskreises 2014 an das Wien Museum überging. Nach aufwändiger Restaurierung wird nun rund die Hälfte des Bestands in einer Ausstellung vorgestellt. Wenn Rudolf Weiß, der von 1910 bis 1913 als einer der letzten Studenten Otto Wagners die dreijährige Ausbildung an der Wiener Akademie der bildenden Künste absolvierte, in der Folge auch nie eine annähernd vergleichbare Bedeutung wie viele andere berühmte Wagner-Schüler erreichte, wenn seine Bauten als freischaffender Architekt (1945-62) im Raum Niederösterreich unbekannt blieben - der Einblick in das zeichnerische Werk seiner frühen Jahre ermöglicht einen vielschichtigen Erkenntnisgewinn über die Wagner-Schule und ihre Zeit direkt am Original. Denn nur wenige Zeichnungen der Wag- ner-Schüler (der Meister lehrte von 1894 bis 1912 an der Wiener Akademie) sind im Original erhalten und der umfangreiche Nachlass Otto Wagners im Wien Museum wird nur punktuell durch Arbeiten seiner Schüler ergänzt.