Mit Bildungseinrichtungen, einem Sanatorium und einem Pflegeheim sind die Barmherzigen Schwestern ein wichtiger Faktor im sozialen Leben von Innsbruck. Das durchgrünte Ordensareal ist weitläufig, immer wieder wurde es den Erfordernissen entsprechend ergänzt. Als die Verwertung des leerstehenden Mädcheninternats anstand, erschien zunächst eine Adaptierung für Betreutes Seniorenwoh-nen als eine naheliegende, lukrative Option. Doch die Schwestern entschieden, das Haus für Flüchtlinge bereitzustellen. Das Land Tirol beauftragte eine Belegungsstudie und projektierte eine provisorische Adaptierung um 2,5 Mio. Euro. Das Provisorium hätte den anstaltsartigen Charakter des Hauses nicht verbessert, sondern eben „nur eine Belegung, aber kein Wohnen gewährleistet", meint Architektin Barbara Poberschnigg vom Studio Lois, die den Schwestern beratend zu Seite stand. Um diese Summe, so ihre Überle- gung, müssten die 2.500 Quadratmeter Nutzfläche besser, als bloß minimalste Standards erfüllend, umzubauen sein -etwas Kreativität bei Planung und Finanzierung vorausgesetzt. Bei der Bauindustrie wurde daher zunächst abgefragt, welche Bauelemente günstig zu haben wären. So gut wie alle Firmen waren kooperationsbereit und offerierten Materialien, die entweder Auslaufprodukte waren oder nicht ganz den heute üblichen hochgezüchteten Standards entsprechen. Auf dieser Basis machte sich das Studio Lois daran, aus dem Vorhandenen das Bestmögliche herauszuholen.
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