Dass wir nicht mit allen Infrastruktur-Großprojekten made in Germany international glänzen können, ist seit BER bekannt. Betrachtet man die Leistungsfähigkeit der schienengebundenen Infrastruktur, so drängt sich die Frage auf, was läuft da schief in Deutschland? Oft sind es Managemententscheidungen, die über Jahrzehnte hinaus Auswirkungen haben und Folgen für die nächsten Generationen implizieren. Bei der Deutschen Bahn entschied man sich in den 1980er Jahren dazu, kein eigenes Schnellstreckennetz für die künftigen Hochgeschwindigkeitszüge zu bauen. So gibt es bis heute nur wenige Strecken, auf denen die neuesten ICEs ihre maximale Geschwindigkeit tatsächlich ausfahren können. Zudem wurden in den vergangenen Jahrzehnten aus Kostengründen viele Ausweichstrecken stillgelegt. Die Folgen dieser Sparmaßnahmen und Entscheidungen bekommen die Fahrgäste heute täglich zu spüren. Übertragen auf unsere leitungsgebundene Infrastruktur bleibt die Hoffnung und der Appell, dass die Verantwortlichen die Weichen für die Zukunft weise stellen und das Management genügend Investitionen tätigt. Und hoffentlich ist der Werbespruch von einst bald vergessen: „Geiz ist geil".
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