Vom Jumbo sagt man, Boeing habe für dieses Flugzeug die ganze Firma riskiert. Aber es war nicht das erste Mal, dass das Schicksal des Unternehmens am Erfolg oder Misserfolg eines einzigen Projekts hing. Und nicht zum ersten Mal entwickelte sich aus diesem Sorgenkind ein Bestseller, dem weit und breit nichts annähernd Gleichwertiges gegenüberstand. Die Rede ist von der 727. Bereits 1956 machte man sich bei Boeing Gedanken, wie man den Jet-Antrieb, der sich anschickte, die Langstreckenfliegerei zu revolutionieren, auf die Mittelstrecke übertragen könnte. Mittelstrecke, das hieß in den USA zunächst einmal Coast to Coast, 4000 Kilometer von New York nach Los Angeles oder San Francisco, und natürlich alles zwischendrin. An der Eignung der Boeing 717-20 für diese Aufgabe, einer 707 mit verkürztem Rumpfund 130 Sitzplätzen, die später als 720 vermarktet wurde, gab es durchaus Zweifel. Ihre Struktur war für die Belastung durch die vielen Starts und Landungen eines Mittelstreckenflugzeugs nicht ausgelegt und hätte verstärkt werden müssen.
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