Tunnelbohrmaschinen und Ergonomie: die Forderung nach 'Humane Engineering'

摘要

Mit dem Bau der "4. Rohre Elbtunnel" vor uber zehn Jahren hat in Hamburg eine neue Dimension der Unterwasser- Tunnelbautechnik begonnen: Nachdem in Deutschland die gesetzliche "Schallmauer" fur Arbeiten in Druckluft jahrzehntelang bei 3 bar Uberdruck fixiert war, wurden dort erstmalig Arbeitsdrucke von deutlich uber 4 bar realisiert. Seitdem hat sich diese Grenze unaufhaltsam in hohere Bereiche geschoben; kurzlich wurden von deutschen Spezialkraften im Fernen Osten Druckluftarbeiten jenseits von 6 bar Uberdruck erfolgreich durchgefuhrt. Der Prozess der Druckangleichung in beiden Richtungen findet dabei in Personenschleusen statt, die aus arbeitsmedizinischer und ergonomischer Perspektive unakzeptabel sind: Die unvermeidbaren Zwangshaltungen bei den stundenlangen Ausschleusungsvorgangen sind als ursachlich anzusehen fur die trotz standiger Anpassung der Dekompressionstabellen auftretenden Krankheitserscheinungen im Sinne von Drucklufterkrankungen. Gleichermassen sind die Arbeitsbedingungen fur die vor der Personenschleuse tatigen Schleusenwarter zu kritisieren, sowie die Verkehrswege, die die Mitarbeiter auf ihrem Weg durch die Maschine zum Erreichen der Schleusen bewaltigen mussen. Es werden Forderungen nach ergonomischer Optimierung vorgestellt, die der zu erwartenden Erweiterung der Einsatztiefen Rechnung tragen und gleichzeitig Sicherheit und Gesundheitsschutz der weiterhin im Uberdruck unverzichtbaren Mitarbeiter verbessern sollen.