Bewertung Emotionaler Roboter aus der Sicht Alterer sowie aus der Perspektive von Personen in der Betreuung Alterer

摘要

Neben Assistenzrobotern, die alteren Menschen oder deren Betreuern den Arbeitsalltag in unterschiedlicher Weise erleichtern konnen, halten in jungster Zeit auch emotionale und soziale Roboter in Pflegekontexten oder genereller in Lebenswelten Alterer Einzug: Emotionale Roboter sind technische Systeme, die in der Lage sind mit Menschen so zu interagieren, dass diese die Interaktion als emotional wahrnehmen. Dabei handelt es sich um lernfahige, technische Aktefakte, die in aller Regel fur Menschen intuitiv attraktiv sind (z.B. Tierbabys, Tiere, Gesichts-Wesen). Beim Ergreifen erweisen sie sich haufig als haptisch angenehm (z.B. fellahnliche, weiche Oberflache; Grosse und Gewicht analog zu jungen Tieren oder Babys). Sie sind aber vor allem imstande, Beruhrungen oder lautliche Ausserungen von Menschen durch basale Signale zu quittieren (z.B. Lautausserungen, Augenaufschlag, Brummen, motorische Aktivitat, Nachfolgen) bzw. von sich aus durch entsprechende Signale beim Beobachter Verhalten zu initiieren (z.B. durch rufende Laute streicheln oder Ansprache auslosen). Im Verlauf der langeren Beschaftigung mit dem Artefakt passt sich dieses zudem partiell, z.B. aufgrund von Lernfunktionen, an einen Nutzer an (z.B. Namen erlernen). Auf diese Weise sind diese Artefakte nicht nur imstande, unterschiedliche Verhaltensweisen beim Interaktionspartner zu initiieren, auf dessen Verhalten zu reagieren, sondern indirekt auch weitere, gewunschte psychische Effekte zu erreichen (z.B. Beruhigung, Freude, Verursachungserleben). Indirekt besteht jedoch auch die Gefahr, dass die Beschaftigung mit diesen technischen Artefakten eine Stigmatisierung zur Konsequenz hat ("jemand, der sich mit Maschinen unterhalt"). Teilweise ahnlich psychische Effekte werden von Teleprasenzrobotern erwartet, mit denen eine mobile Videokommunikation, also eine relativ (raum- und zeit- )flexible Interaktion mit Anderen moglich ist, auch wenn die Gesprachspartner physisch nicht verfugbar sind. Viele der bislang im Handel befindlichen emotionalen Roboter wurden in Japan entwickelt, so beispielweise auch die bekannte Baby-Robbe Paro. Dabei ist zu bedenken, dass der demographische Wandel in Japan weltweit am schnellsten voranschreitet und Massnahmen zur Entwicklung von Robotern fur die Unterstutzung im Alltagsleben bereits seit Anfang des neuen Jahrtausends staatlich gefordert werden [1]. Europa hat zudem einen anderen kulturellen Hintergrund, so dass eine unuberprufte Einfuhrung dieser Technikprodukte in die Lebenswelten Alterer in Europa problematisch sein konnte. Vor der empirischen Analyse belegbarer Effekte auf potentielle Nutzer ist es zudem wichtig, eine systematische Bedarfsanalyse aus Sicht Alterer wie auch von Experten in der Betreuung Alterer durchzufuhren [2].