Der Langenpreis des Britischen Board of Longitude und der Astronom Tobias Mayer aus Deutschland

摘要

Das Problem der Navigationssysteme des 18. Jahrhunderts war vor allem eine exakte Ortsbestimmung. Ausgehend von grossen Schifffahrtkatastrophen aufgrund mangelnder Ortung schrieb die britische Admiralitat 1714 einen Preis zur exakten Bestimmung der Lange auf See aus. Es dauerte uber 50 Jahre, bis es gelang, das Problem in der gewunschten Genauigkeit zu losen. Im Wesentlichen waren es zwei unterschiedliche Problemlosungsmoglichkeiten, die dann auch mit dem Preis ausgezeichnet wurden: John Harrison verbesserte die Uhren, wahrend der Deutsche Tobias Mayer mit seinen Monddistanzen den zweiten Preis fur die astronomische Methode der Langenbestimmung erhielt. Mayer war zur Zeit der Preisverleihung aber bereits gestorben; er wurde nur 39 Jahre alt. In diesem Beitrag soll vor allem die Rolle des deutschen Autodidakten Tobias Mayer dargestellt werden. Wenn man sich auf diesem Symposium mit modernen Funkortungs- und Kommunikationssystemen beschaftigt, hat man es mit komplexen, wissenschaftsbasierten und technikorientierten Problemen zu tun. Angesichts solcher Fragen erscheint es ein Luxus, sich auch noch mit Problemen des 18. Jahrhunderts beschaftigen zu wollen. Dennoch erscheint - mit einer Zwischenzeit von 250 Jahren - das damalige Problem als solches durchaus vergleichbar mit dem heutigen: auch damals ging es um Navigationssysteme, ja sogar im ursprunglichen Sinne: Es war die Schiffahrt, die nach Losungen fur das Problem der exakten Ortsbestimmung auf See suchte.