Zu den Optimierungsstrategien bei modernen Motoren gehort es, unterschiedliche Werkstoffe nach ihren spezifischen Starken gezielt miteinander zu kombinieren. Ein Paradebeispiel liefert der Leichtbauwerkstoff Aluminium, durch dessen Einsatz man bei der grossten Einzelkomponente im Fahrzeug, dem Motor, erhebliche Gewichtsreduktionen erzielt hat. Aus tribologischen und wirtschaftlichen Grunden wurden und werden in Millionen solcher Al-Motoren erfolgreich Zylinderlaufbuchsen aus Grauguss (GG) eingegossen beziehungsweise thermisch oder mechanisch eingefugt. Je kompakter die betreffenden Motoren sind und je hoher die Belastungskollektive ausfallen, desto wichtiger ist es, den Ubergang von Grauguss zu Aluminium zu optimieren. Die ungleichen physikalischen Eigenschaften von Grauguss und Aluminium konnen zur Schwachstelle werden, insbesondere ist die Warmeausdehnung von Grauguss um den Faktor 2 bis 3 geringer als bei Aluminium. Das Al-Zylinderkurbelgehause dehnt sich temperaturbedingt starker aus, wahrend die GG-Laufbuchse nicht im gleichen Mass folgt. Durch diese unterschiedliche Warmeausdehnung von Buchse und Motorblock kann sich zwischen beiden Komponenten ein feiner Spalt offnen, der die Warmeubertragung erheblich behindert. Die Spaltbildung wird ermoglicht, weil die weit auseinanderliegenden Schmelzpunkte von Eisen (Fe) und Aluminium (Al) eine intermetallische Verbindung zwischen Laufbuchse und Motorblock verhindern. Als weitere Folge konnen sich Olkohle und Verbrennungsruckstande ablagern und die Funktion des Systems beeintrachtigen.
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