Glasfaserverstarkte Sheet Molding Compound (G-SMC) Strukturen finden im Nutzfahrzeug mit Blick auf die Stuckzahl und Bauteilgrosse der Komponenten eine breite Anwendung aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Strukturfestigkeit, Dimensionsstabilitat, MaBhaltigkeit, etc. Die strukturelle Auslegung solcher langfaserverstarkten SMC-Kunststoffkomponenten ist mit kommerziellen Struktursimulationstools meist eine stark vereinfachte Abbildung der Realitat und mit vielen Unsicherheiten verbunden. Besonders die resultierenden Faserorientierungen im fertigen Bauteil bestimmen maBgeblich die lokalen Materialeigenschaften. Um diese Randbedingung in die Struktursimulation zu integrieren, wird im vorliegenden Bericht vorab der Herstellungsprozess uber eine Direktfasersimulation abgebildet. Die Ergebnisse der Faserorientierung aus der Prozesssimulation werden spater auf das Netz der Struktursimulation gemapped, wodurch eine Anisotropie in den Materialeigenschaften entsteht. Diese, fur die realitatsnahe Betrachtung notwendige Richtungsabhangigkeit, fuhrt im weiteren Verlauf der Prozesskette dazu, dass keine globale Vergleichsspannung fur die Festigkeitsbewertung herangezogen werden kann. Alternativ wird fur jedes Element ein Versagenskennwert errechnet, der sowohl die lokalen Materialeigenschaften als auch die variierenden Festigkeitskennwerte in Abhangigkeit von der Faserorientierung pro Element berucksichtigt. Im Beitrag wird die gesamte Prozesskette anhand einer Trittstufenhalterung eines schweren Nutzfahrzeugs in der praktischen Anwendung aufgezeigt und mit auftretenden Schaden im Versuch verglichen.
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