Grossraumige radarinterferometrische Erfassung von Bodenbewegungen mit Sentinel-1A- und TerraSAR-X-Daten mittels einer Multi-Referenzpunkt-basierten PSI-Auswertemethode

摘要

Antrophogene sowie naturliche Georisiken stellen insbesondere in dicht besiedelten Gebieten eine erhebliche Gefahrdung fur Bevolkerung und Infrastruktur dar. Voraussetzung fur eine Minimierung der Risiken sind verlassliche Informationen uber das raumliche Ausmass und den zeitlichen Verlauf der Prozesse. Die Erfassung von Bewegungen der Erdoberflache ist in diesem Zusammenhang ein unverzichtbares Hilfsmittel fur die Analyse des Gefahrdungspotenzials und die Ableitung von Massnahmen zur Pravention bzw. Schadensminimierung. Die notwendigen Daten werden in der Regel mit punktbezogenen geodatischen Messtechniken erhoben. Zur Ableitung von Hohenanderungen wird z. B. im Rheinischen Braunkohlerevier etwa alle vier Jahre ein kostenintensives Prazisionsnivellement durchgefuhrt. Fur die Erfullung derartiger gesetzlich vorgeschriebener Aufgaben stehen immer knappere Ressourcen zu Verfugung, sodass zukunftig innovative, neuartige Messtechniken zum Einsatz kommen sollen (RIECKEN 2010). Weiterentwickelte Methoden der satellitengestutzten Radarinterferometrie konnen dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Neue Sensoren werden hinsichtlich Szenengrosse und Wiederholungszyklus neue Moglichkeiten der Uberwachung von Bodenbewegungen bieten. Von besonderem Interesse ist der Satellit Sentinel-1A (C-Band), dessen Start im Fruhjahr 2014 im Rahmen der Copernicus-Initiative der Europaischen Union geplant ist. Im "Interferometric Wide Swath" Modus wird eine Streifenbreite von 250 km bei einer Auflosung von ca. 5 mal 20 Metern (Range, Azimut) erreicht werden. Der Wiederholungszyklus betragt 12 Tage und wird sich nach Inbetriebnahme eines baugleichen Satelliten auf 6 Tage verkurzen. Es ist von der ESA beabsichtigt, die Daten kostenfrei und ohne Beschrankung des Nutzerkreises zur Verfugung zu stellen.