Fusionsansatz zur Car2Car-Performancesteigerung

摘要

Das Weissbuch der Europaischen Union setzt erneut das Ziel innerhalb der nachsten Dekade die Anzahl der im Verkehr getoteten Personen zu halbieren. Dieser Herausforderung als Teil der Vision Zero, dem Ziel die Anzahl der Verkehrstoten auf Null zu reduzieren, stellt sich die Automobilindustrie in den verschiedenen Entwicklungsbereichen. Ein an Bedeutung zunehmender Bestandteil der Massnahmen zur Reduzierung der Verletzungsrisiken sind Systeme der aktiven Sicherheit. Durch den Einsatz neuer Sensortechnologien zur Situationsbewertung entsteht ein grosser Teil der Innovationskraft der Fahrzeugsicherheit. Die Car2Car-Kommunikation stellt ein neuartiges Sensorsystem dar. Mit Hilfe von hochdynamischen VANETs1 konnen Informationen zwischen Fahrzeug-Fahrzeug und Fahrzeug- Infrastruktur ausgetauscht werden. Per Luftschnittstelle kann unter Vernachlassigung verschiedener Restriktionen jede beliebige Information uber den eigenen Fahrzustand oder potenziell gefahrliche Verkehrssituationen ubermittelt werden. Innerhalb der Forschungslandschaft nimmt die Volkswagen AG seit langerer Zeit eine Treiberrolle ein. Studien des United States Deparment of Transportation (USDOT) bestatigen, dass 76% aller Unfalle in den USA mit Car2Car-Kommunikation adressiert werden konnen [1]. Forschungsprojekte wie Safety Pilot vom Intelligent Transportation Systems (ITS) Joint Program Office unterstreichen die hohe Bedeutung der Fahrzeugsicherheit fur die Auslegung und Bewertung der Car2Car-Kommunikation mit moglichen Auswirkungen fur die US amerikanische Gesetzgebung. Folgt man der Argumentation, dass Car2Car ein grosses Potential zur Unfallvermeidung besitzt, stellt sich die Frage, welche Sicherheitsfunktionen zur Realisierung mit Car2Car sinnvoll sind, welche Anforderungen daraus fur die Funktechnologie entstehen und welche Moglichkeiten der Realisierung unter Berucksichtigung der Kostenanforderungen fur kleine Fahrzeugklassen existieren. Dieser Beitrag beantwortet diese Fragestellungen und leitet Anforderungen anhand einer integralen mehrstufigen Warnstrategie ab. Dabei zeigt sich, dass gerade Funktionen bzw. Eskalationsstufen mit aktiven Lenk- oder Bremseingriffen hohe Anforderungen an den Funksensor stellen. Zur Entscharfung des Konflikts der hohen Funktionsanforderungen und der daraus resultierenden Bauteilkosten wird ein Fusionsansatz vorgestellt, der die Realisierung aktiver Sicherheitsfunktionen bei deutlich geringeren Anforderungen an die Fahrzeugkommunikation ermoglicht. Zur anschaulichen Darstellung der abstrakten Anforderungen wird ein konkretes Anwendungsbeispiel, eine Sicherheitsfunktion zur Vermeidung von Auffahrunfallen, verwendet. Ziel ist es das Potential eines Fusionsansatzes von Car2Car und Umfeldsensorik und die notwendigen Entwicklungsschritte darzulegen. Dabei finden Aspekte wie die Demokratisierung von Sicherheitsfunktionen, die funktionsorientierte Entwicklung und die Kosten sensible Funktionsspezifikation Berucksichtigung. Es wird also die Titelthese: "Car2Car Sicherheitsfunktionen - High safety, low cost" aus Anwendungssicht detailliert erortert.