Intermetallische Verbindungen des Typs NiAl, TiAl und Ti_3Al sind aussichtsreiche Kandidaten fur Anwendungen bei hohen Temperaturen. Aufgrund der Sprodbruchgefahr bei Raumtemperatur und der damit einhergehenden geringen Verwendbarkeit dieser Werkstoffe, ist eine Fertigung komplexer Bauteile aus diesem Materialen wirtschaftlich nicht zu realisieren. Die Lottechnologie hat bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass sie ein geeignetes Verfahren fur die stoffschlussige Verbindung dieser Werkstoffe darstellen kann. Lottechnische Fugeverfahren bieten den entscheidenden Vorteil gegenuber dem Schweissen, dass das Bauteil wahrend des Fugeprozesses geringeren Temperaturen ausgesetzt wird. Zusatzlich konnen durch Loten komplexe Verbindungen und das Fugen von artfremden Werkstoffen realisiert werden. Die Auswahl eines geeigneten Lotes, das sowohl gute mechanische und chemische - insbesondere korrosionsbestandige - Eigenschaften als auch ein gutes Benetzungsverhalten aufweist, ist aufgrund der komplexen Legierungszusammensetzung von Aluminiden schwierig. Die gelaufigen Legierungselemente B, C, und Si konventioneller Lote auf Ni-, Fe-, Ti, oder Co-Basis haben negativen Einfluss auf die mechanische Eigenschaft geloteter Verbindungen. Die Bindung versproden durch intermetallische Ausscheidungen in der Lotund Ubergangszone des Grundwerkstoffs. Des weiteren ist das Fliessverhalten solcher Lotwerkstoffe bei manchen Anwendungen nicht ausreichend. Kommerzielle Silberbasislegierungen besitzen den Vorteil des guten Benetzungs- und Fliessverhaltens, demgegenuber stehen allerdings nur begrenzte Einsatztemperaturen. Im vorliegenden Beitrag werden grundlegende Untersuchungen zur Entwicklung von neun Loten auf Silberbasis zum Fugen von Nickel- und Titanaluminiden vorgestellt. Die Untersuchungen umfassen Benetzungs- und Fugetests mit den neuentwickelten Loten sowie die Charakterisierung der hergestellten Verbunde mittels metallografischer Analysen.
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