Im Zuge der Feinstaubdiskussionen rücken auch die Partikelemissionen von Ottomotoren in den Blickpunkt gesetzgeberischen Interesses. Anders als beim konventionellen Dieselmotor, bei dem durch die heterogene Verbrennung ein gewisses Ma? an Partikeln als verfahrensbedingt angesehen werden muss, ist beim homogenen Ottomotor mit entsprechendem Entwicklungsaufwand eine Reduktion der Partikelanzahl bis auf ein nicht mehr umweltrelevantes Ausma? auch ohne Partikelfilter denkbar. Allerdings ist die Partikelanzahl sowohl hinsichtlich Messtechnik, Konditionierung, Reproduzierbarkeit, Toleranzsensibilit?t, Langzeitstabilit?t, Diagnose sowie Entwicklungsmethodik die komplexeste Emissionskomponente beim Ottomotor. Damit wird ein umfassender Entwicklungsprozess, der von der Detailoptimierung einzelner Einspritzparameter mittels neuester optischer Messtechnik bis hin zur sicheren Beherrschung von ?lverbrauch und Ablagerungsbildung über die gesamte Fahrzeuglebensdauer reicht, entscheidend für eine zielgerichtete Partikelentwicklung. Dabei erweist sich der eigentliche Partikelz?hler als vergleichsweise unkritisch, hinsichtlich ausreichender Konditionierung von Motor, Fahrzeug und Verdünnungstunnel sind jedoch noch umfangreiche Grundsatzuntersuchungen notwendig – die für gasf?rmige Emissionskomponenten geltenden Vorgaben sind hinsichtlich Partikelanzahl nicht ausreichend. Obwohl mit aufwendiger Optimierung niedrige Partikelanzahlen an einzelnen Prototypfahrzeugen gezeigt werden k?nnen, erfordert die überführung in robuste Serienl?sungen noch umfangreiche Grundsatzuntersuchungen insbesondere in Hinblick auf Toleranzempfindlichkeit und Robustheit gegenüber Kraftstoffeinflüssen und Ablagerungsbildung. Sowohl für diese Risikopunkte als auch für sichere Diagnosel?sungen ist noch umfangreiche Felderfahrung mit einer ersten Generation partikelreduzierter Motoren notwendig. Die dafür erforderlichen Zeitr?ume sind bei der Festlegung versch?rfter Grenzwerte ebenso zu berücksichtigen wie der für Niedrigpartikelkonzepte deutlich erh?hte Entwicklungs-, Kalibrier- und insbesondere Validierungsaufwand.
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