Glasfaserverstärkte Kunststoffe haben hohe mechanische Eigenschaften, die sich aber nur bei reiner Zugbelastung in Faserrichtung voll aus¬nutzen lassen. Durch die schlechte Haftung des Harzes an der Glas-faser sind alle Belastungszustände, bei denen die Grenzfläche zwischen Glasfaser und Harz belasten, sehr viel ungünstiger. Sehr oft wird ein Bruch von ungenügender Schubfestigkeit in Schichtebene oder längs der Fasern eingeleitet. Es sei daran erinnert, daß auch z.B. das Auflagerdickenverhältnis der genormten Biegeprobe nach DIN 53452 von s/t = 10 auf s/t = 16 erhöht wurde, um die zuvor meist aufgetretenen Schubbrüche in der Neutralebene zu vermeiden. Die Haftung des Harzes an der Glasfaser stellt damit eine ausgesprochene Schwachstelle im Laminat dar.nIn dem vorliegenden Bericht wird diese Haftung in seinem ungünstigsten Belastungsfall in der Weise untersucht, daß Laminate senkrecht zu ihren Verstärkungsebenen einer Zuglast ausgesetzt werden. Durch diese sehr ungünstige Belastungsart lassen sich die Einflüsse aus der Ge-webeausrüstung, der Alterung oder dem Wasser- und Chemikalienangriff auf die Grenzschicht zwischen Glasfaser und Harz deutlich nachweisen.nAußer glasfaserverstärkten Kunststoffen wurden Kunststoffe mit syn-thetischen Faserverstärkungen untersucht. Vollsynthetische Kunststoffe zeigten dabei sehr gute Haftfestigkeits-Eigenschaften, während halb-synthetische Zellulosefasern infolge ihres Feuchtigkeitsgehaltes schlechter waren.
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