Wildtierokonomik - Analyse von Interessenkonflikten um die Bewirtschaftung von Wildtierpopulationen und deren Auswirkung auf die Gestaltung von Jagdpachtvertragen

摘要

Gemeinsame und konfligierende Interessen sind Kennzeichen jeder Geschaftsbeziehung. Kooperieren Freizeitjager und Bodeneigentümer durch den Abschluss eines Jagdpachtvertrages miteinander, besteht gemeinsames Interesse an der Realisierung von Kooperationsgewinnen durch die gemeinsame Bewirtschaftung der Wildtierpopulation. Der Kooperationsvorteil des Bodeneigentümers besteht vor allem in der Externalisie-rung von Wildmanagementkosten, z.B. Abschuss, und der Pachtpreiszahlung des Freizeitjagers. DerKooperationsvorteil des Freizeitjagers besteht in der Realisierung von Jagdnutzen. Wird der Jagdpachtvertrag freiwillig geschlossen, müssen die individuellen Vorteile der Akteure die Kosten, z.B. hohere Wildschaden beim Bodeneigentümer oder Pachtpreisdes Freizeitjagers, überwiegen, da man ansonsten auf Vertragsabschluss verzichten würde. Dennoch beobachtet man Konflikte um die Bewirtschaftung von Wildtierpopulationen, die teilweise so heftig ausgetragen werden, dass eine Konfliktlosung in weiter Ferne scheint. Konnen Vertragsmuster, wie der Jagdpachtvertrag, überhaupt zum Interessenausgleich führen und dem Nachhaltigkeitspostulat der Forstwirtschaft gerecht werden?