Die demografische Entwicklung bedingt, dass immer mehr Wohnraum fur altere oder behinderte Menschen nachgefragt wird. Hat sich die Baubranche auf diese Entwicklung vorbereitet? Dies wollte Jorg Pfaffinger im Gesprach von Dr. Dagmar Everding wissen, deren "Handbuch Barrierefreies Bauen" in diesem Jahr erschienen ist.GLASWELT _ Ist die demografische Entwicklung bei der Zulieferindustrie angekommen? Dr. Dagmar Everding _ Die demografische Entwicklung bedeutet unter anderem/dass der Anteil alterer Menschen ansteigt. Qamit steigt auch der Anteil von Menschen mit Einschrankungen beim Sehen, Horen, Gehen, in der Orientierung und in der Beweglichkeit. Mehr Menschen benotigen Wohnungen, die barrierefrei sind. Diese sind entweder durch Neubau oder durch Nachrustung des Bestandes zu schaffen. Aber auch Geschafte, Freizeitstatten und Gesundheitseinrichtungen mussen sich zunehmend auf eine altere Kundschaft einrichten, die wegen ihrer Einschrankungen auf bauliche Vorkehrungen angewiesen ist. Diese Nachfrage nach barrierefreien Um- und Neubauten besteht zwar bereits, scheint aber in ihrem Volumen noch nicht einen Anteil erreicht zu haben, dass die Bauindustrie ihre Produkte auf breiter Basis umstellt. Einige innovative Firmen haben in den letzten zwei Jahrzehnten Entwicklungsarbeit in diesem Bereich geleistet. Ob aber der Markt diesen Einsatz schon mit den erwarteten Absatzzahlen honoriert, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls dort, wo Normen direkt in die Ausschreibungen einfliessen, z. B. bei Aufzugen, hat sich die barrierefreie bauliche Ausgestaltung schon durchgesetzt.
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