Das Giessereihandwerk hat eine jahrhundertelange Tradition im nordlichen Frankenwald in Thuringen. Die Region gehort auch heute noch zu den angestammten Eisenrevieren Mitteleuropas. Doch die Zeit der Huttenwerke ist dort schon lange vorbei. Von ursprunglich zehn Giessereien ist nur noch die Heinrichshutte in Wurzbach ubrig geblieben. Seit 1982 lockt sie als familienfreundliches Technisches Museum und produzierendes Schaudenkmal jedes Jahr Tausende Besucher an. Mit viel Engagement und innovativen Ideen wird hier Giessereigeschichte erlebbar gemacht - damit der Besuch des Museums auch in Zukunft eine Reise wert ist. Der Arbeitstag von Franziska Rossner beginnt bereits morgens um sieben Uhr. Seit gut einem halben Jahr ist die 32-jahrige Diplom-Betriebswirtin Geschaftsfuhrerin der Heinrichshutte in Wurzbach. Und sie hat alle Hande voll zu tun. Denn das Kleinod mitten in Thuringen hat seinen Besuchern einiges zu bieten - was organisiert und vorbereitet sein will. Franziska Rossner hat sich fest vorgenommen, die Heinrichshutte in der Region und uber die Landesgrenzen hinaus bekannter zu machen und so in den kommenden Jahren noch mehr Besucher nach Wurzbach zu locken. "Fur mich ist es eine Herausforderung, eine solch historische und fur die regionale Industriegeschichte bedeutsame Giesserei mit all ihren technischen Anlagen fur die Offentlichkeit zu erhalten", sagt Rossner. Neben regelmassigen Schaugiessveranstaltungen bietet die Heinrichshutte ein abwechslungsreiches Programm fur jede Altersgruppe an. "Heute Vormittag hat sich eine Grundschulklasse aus dem Nachbarort angemeldet", erklart Rossner. Unter dem Motto "Huttenzwerge" werden die Achtjahrigen, mit Mutze und Schatzkarte ausgestattet, das Gelande der Heinrichshutte erkunden und als kronenden Abschluss erleben, wie gluhendes Aluminium in ihre selbsthergestellten kleinen Formen gegossen wird. Wo heute Kinderlachen zu horen ist und interessierte Besucherfragen gestellt werden, wurde ab Beginn des 18. Jahrhunderts Eisen verarbeitet.
展开▼