Parallel zur Prasentation der V85 sickerte die Information uber einen komplett neuen, wasser-gekuhlten Antrieb zum hundertsten Jubilaum von Moto Guzzi durch. Am ikonischen Layout des querliegenden V2 mit langsliegender Kurbelwelle und Hinterradantrieb uber Kardanwelle gab es kaum Zweifel. Fur eine zeitgemasse Leistungsausbeute von 115 PS mussten vier Ventile in die Zylinderkopfe. Die Hitze zwischen den beiden Auslassventilen jedoch bekam man nur durch Wasserkuhlung in den Griff. Da der "Swirl"-Effekt, also der Drall, mit dem das Gemisch kreisformig um eine vertikale Achse in den Brennraum eindringt, bei einem Vierventilmotor ohne grossen zusatzlichen Aufwand fur eine optimale Verbrennung nicht nutzbar ist, blieb noch der "Tumble." Die Walzenstromung, bei der das Gemisch um eine senkrecht zur Zylinderbohrung stehende Achse in den Brennraum hineinwalzt. Das wiederum lasst sich mit einer horizontalen Durchstromung des Zylinderkopfes wie bei den 8V-Motoren der letzten Generation nicht mehr umsetzen. Moglich wurde dies erst durch die vertikale Fallstrom-Anstromung des Zylinderkopfes. Das verbessert die Fullung und die Verbrennung bei niedrigen Drehzahlen erheblich, was direkte Auswirkungen auf die Fahrbarkeit und die Rohemissionen des Abgases vor dem Katalysator hat. Denn bei der Euro 5- sowie der Euro 5 + Norm durfen praktisch keine unverbrannten Kohlenwasserstoffe mehr in den Kat gelangen.
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