Der tektonisch einseitige Schub von Eduard Sueb: mechanischer Unsinn oder geologische Wahrheit?

摘要

Eine zentrale Idee in den Vorstellungen von Eduard Sueb Ober Gebirgsbildung war die des tektonisch einseitigen Schubes. Dabei wurde ihm vorgeworfen, die fundamentalste Idee der Newtonschen Mechanik nicht verstanden zu haben, wonach fur jede applizierte Kraft, eine Gegenkraft sofort in Wirkung treten mubte. Eduard Sueb war der erste Geologe, der alle groben Gebirge unserer Erde einer einheitlichen strukturgeologischen Studie unterzog und zeigte, dass sie alle asymmetrisch gebaut sind. Vor ihm hatten the Gebruder Rogers und Dana zwar bereits dasselbe vermutet, aber diese hatten noch nicht die gesamte vorhandene geologische Information Ober die Gebirge der Erde bearbeitet. Die uberaus genauen Kartierungsarbeiten der Gebruder Rogers in den Appalachen haben gezeigt, dass um diese Asymmetrie zu erzeugen, irgendeine Entkopplung der sich faltenden Schichten (seien es die Sedimentschichten, sei es die gesamte kontinentale Kruste) von ihrem Untergrund erforderlich sei. Die Theorie der Gebirgsstruktur von Sueb zeigte schon zu Beginn des 20.Jahrhunderts, dass alle Gebirge im Grunde genommen Abscherungsstrukturen und deshalb einseitig sind. Erst mit dem Aufkommen der Plattentektonik wurde eingesehen, dass die Subduktion den Hauptabscherungshorizont der Gebirgsbildung darstellt und notwendigerweise eine asymmetrische Struktur auf alle Gebirge aufpragt. Die subduzierende ozeanische Lithosphare (oder die unterschiebende kontinentale Lithosphare in Kollisionsgebirgen) stellt den Gleithorizont dar und die Stirnregion der aufliegenden Platte fungiert als ein den einseitigen Schub verwirklichender Kolben. Dieser einseitige Schub verliert auf der Gleitflache allmahlich seine Kraft auf Grund des auf der gesamten Flache verbreiteten Widerstandes entlang des Abscherungshorizonts. Deswegen nimmt die Deformation der abgescherten Decks mit der Entfernung von dem Kolben ab und bildet dabei ein asymmetrisches Gebirge.