Beim MSG-Schweissen mit Massivdrahtelektroden aus hoch legierten Werkstoffen werden in der Praxis gelegentlich kurzzeitige Prozessstorungen beobachtet, die stochastische Merkmale aufweisen. Die Ursachen hierfur und die Rahmenbedingungen fur die Haufigkeit und Intensitat der Prozessstorungen sind sehr komplex, so dass die bisherigen Gegenmassnahmen nicht alle Probleme losen konnten. Im Hinblick darauf wurde analysiert, mit weichen wesentlichen Wirkfaktoren insbesondere die Drahtelektrode im Gesamtkomplex der Einflussgrossen an den Prozessinstabilitaten beteiligt ist [1]. Umfangreiche experimentelle Untersuchungen mit hochauflosender Erfassung der schweisstechnischen Prozessdaten in Verbindung mit Hochgeschwindigkeitsaufnahmen zum Lichtbogenbrennverhalten zeigten, dass beim Spruhlichtbogenschweissen die spezifische Oberflachenausfuhrung der Drahtelektrode einen entscheidenden Einfluss auf den aktuellen Prozessverlauf ausubt. Erganzende systematische REM-Untersuchungen an Abriebpartikeln erbrachten fundierte Nachweise uber die Auswirkungen der tribologischen MikroVorgange beim Drahtvorschub. Im Vortrag wird daruber informiert, welche Oberflachenvorgange beim Drahtlauf durch das Stromkontaktroh r vonstatten gehen und wie sich diese auf den Schweissprozess auswirken. Es wird dargelegt, wie sich ein hoch legierter Massivdrahttyp mit fertigungstechnisch unterschiedlich eingestellten Oberflachenzustanden im Schweissprozess verhalt, d. h. wann Prozessinstabilitaten zu erwarten sind, und wie sie sich messtechnisch auspragen. Abschliessend werden Grundzusammenhange zwischen der Art der Prozessinstabilitat und der Schweissnahtqualitat erlautert.
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