Für die Zeitspanne 1899-2017 haben wir 294 Beobachtungen des Adria-Fahlseglers Apus pallidas illyricus von der Ostadria und im Hinterland zwischen Triest (Italien) und der Strasse von Otranto (Albanien) analysiert. Die ersten Segler wurden am 18.Marz festgestellt, die Brutplatze werden ab dem 15. April bezogen. In der Brutzeit ist ein Auftreten mit zwei Peaks im Mai und Juni sowie im August und September zu verzeichnen. Die zweite Brut zieht sich zwischen August und November langer hin als dieerste und ist nur bei Gebaudebrütern belegt. Das letzte Beobachtungsdatum von nichtflüggen Jungvogeln ist der 15. November. Die Brutplatze sind bis am 23. November besetzt (n = 223 Beobachtungen). In der Zeitspanne 1899-2017 wurden 144 Kolonien bzw. Brutplatze bekannt. Sie sind zu 69,7 % entlang der Küstenlinie zu finden. Der Adria-Fahlsegler bezieht natürliche (40,3 %) wie auch künstliche (59,7 %) Brutplatze (n = 144). Zur ersten Gruppe gehoren Kolonien an 46 Meereskliffs, 8 Felsen und jeweils 4 Fels- und Meeresgrotten. Die zweite, grossere Gruppe an künstlichen Brutplatzen betrifft verschiedene, meistens hohere Bauwerke (n = 86), auch Brücken und sogar Tunnel für Kriegsschiffe wurden besiedelt. Die ersten Gebaudebruten sind erst ab 1986 dokumentiert. Der Adria-Fahlsegler befindet sich gegenwartig in einem starken Urbanisierungsprozess und wurde zunehmend zum Gebaudebrüter. Die Vorkommen im küstenfernen Festland betreffen fast ausschliesslich Brüten an Bauwerken. Die gesamte Population umfasst 1816-2330 Paare in 130 Kolonien. Sie besteht zu 69,4-73,6 % aus Gebaudebrütern. Die einzelnen Kolonien sind mit durchschnittlich 8 Paaren eher klein (Median = 8, n = 121), wobei die Naturkolonien an Meereskliffs und Meeresgrotten den hoheren Medianvon 10 Paaren/Kolonie aufweisen (n = 41). Der Schwerpunkt in der Hohenverbreitung mit 50 % aller Beobachtungen ausserhalb der Küstenlinie (n = 103) liegt im Gürtel zwischen 90 und 714 m (Median = 367 m). Das aktuelle Areal umfasst sowohl die Küstenlander als auch Bosnien-Herzegowina, Serbien, Kosovo und Nordmazedonien, wobei die Brutplatze in kolli-ner Hohe und solche in montaner und hochmontaner Lage bis in die Hohe von 1740 m ü.M. bekannt sind. Konservativ veranschlagen wir den ganzen endemischenAdria-Fahlseglerbestand im potenziellen Verbreitungsgebiet auf etwa 6000 Paare. Der Bestandstrend ist positiv und die Arealausweitung im Westbalkan hat sich innerhalb von zwei oder drei Jahrzehnten von etwa 25000 auf 85 000 km2 vollzogen. Trotzdem ist die Population des Adria-Fahlseglers noch immer klein.
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