Saatgut und Samlinge in der Zierpflanzenproduktion

摘要

Pflanzen sind, wie im Ubrigen alle Lebewesen, bestrebt, ihre Art zu erhalten. Dabei kann eine Strategie sein, so viel wie moglich Nachkommen zu produzieren. Die Moglichkeit, Samen zu produzieren, stellt eine sehr effektive Methode dar. Samen entstehennach der Befruchtung der Blüte, entweder durch einen fremden Bestauber oder durch Selbstbestaubung. Immer jedoch kommt es zur Neukombination der Gene. Die Eigenschaften der Nachkommen konnen sich von denen der Eltern unterscheiden. Das unterscheidet diese Vermehrungsart (die generative Vermehrung) von der Vermehrung durch Stecklinge (vegetative Vermehrung). Wahrend bei Samlingspopulationen alle Nachkommen individuelle Genkombinationen haben, sind Stecklinge direkte Kopien (Klone) ihrer Eltern. Die meisten Pflanzen sichern ihre Nachkommenschaften durch generative Vermehrung, die vegetative Vermehrung kommt seltener vor. Dabei hat die Neukombination der Gene den Vorteil, dass durch die standige Veranderung in den Nachkommenschaften besser angepasste Pflanzen entstehen und somit okologische Nischen besetzt werden kannen. In gartenbaulichen und landwirtschaftlichen Kulturen ist die Variation der Nachkommenschaften meist nicht erwünscht. Hier ist es besser, wenn die Pflanzen uniform (also gleichformig und gleichartig) wachsen. Im Getreideanbau (hier wird wohl das meiste Saatgut verwendet und angebaut) kann dadurch eine gleichmaaige Ernte gewahrleistet werden, Zierpflanzenbestande blühen gleichmaBig auf und konnen gleichzeitig vermarktet werden (als Beispiel hierfür kannen Bestande von Violen oder Primeln dienen). Manchmal ist die oben erwahnte GleichmaBigkeit in Zierpflanzenbestanden aber gerade deshalb nicht gewünscht, weil man über einen langeren Zeitraum hinweg Pflanzen anbieten mochte und diese durchaus unterschiedlich aussehen dürfen. Dies ist beispielsweise in direkt vermarktenden Endver-kaufsbetrieben mit eigener Produktion der Fall.