Europa hat eine grosse Rübenernte eingebracht. Welche Auswirkungen hat das nun auf den europaischen Zuckermarkt und die Versorgungsbilanz der EU? Anfang des Jahres hat die EU-Kommission ihre Schatzung des europaischen Zuckermarktes für das Zuckerwirtschaftsjahr 2011/12 vorgelegt. 2011 wurden innerhalb der Europaischen Union insgesamt auf rund 1,56 Mio. Hektar Zuckerrüben angebaut (Abb. 1). Davon sind über eine Million Hektar Zuckerrüben allein in den vier grossen Anbaulandern Deutschland, Frankreich, Polen und Grossbritannien gewachsen. Die Anbauflache wurde damit gegenüber dem Vorjahr leicht um rund 3 Prozent ausgedehnt. Der durchschnittliche Zuckerertrag (Weisswert = Zuckerproduktion geteilt durch Anbauflache) betragt in der EU 11,7 Tonnen je Hektar. In der Spitze rangieren die westeuropaischen Staaten Frankreich, Belgien und die Niederlande mit jeweils über 13 Tonnen Zuckerertrag. Auch in Grossbritannien kann sich der Zuckerertrag sehen lassen, er liegt bei 12,8 Tonnen je Hektar. Deutschland rangiert mit 11,3 Tonnen Zuckerertrag je Hektar im gehobenen Mittelfeld. Die niedrigsten Zuckerertrage werden in den nordlichen und südlichen Randlagen Europas erzielt. In Finnland betragt der Zuckerertrag nur 5,9 Tonnen je Hektar und in Griechenland 6,4 Tonnen je Hektar. Insgesamt zeigt sich ein sehr heterogenes Bild an Zuckerertragen innerhalb Europas. Dies verdeutlicht auch, dass die Wettbewerbsfahigkeit des Rübenanbaus in den verschiedenen Regionen Europas sehr unterschiedlich ist.
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