Beziehungen zwischen Stoffwechsel und Fruchtbarkeif Retrospektive Auswertung biochemischer Untersuchungen von 157 Betriebsbesuchen des Rindergesundheitsdienstes (Teil II: Diskussion)

摘要

Für Fruchtbarkeitsprobleme bei Kühen werden haufig Fütterungsmangel mit nachfolgenden Stoffwechsel Storungen verantwortlich gemacht. Ziel der Untersuchung war abzuklaren, ob und inwieweit sich die unterschiedliche Fruchtbarkeitslage von Kontroll- und Sterilitatsbetrieben (und insbesondere Zystenbetrieben) auch in den biochemischen Untersuchungsergebnissen niederschlagt. Uberraschenderweise hatten die Kontrollbetriebe mit guter Fruchtbarkeitslage auch eine deutlich hohere Milchleistung, so dass sich hohe Leistungen und gute Fruchtbarkeit prinzipiell nicht ausschliessen. Zur Uberprüfung der Versorgungslage mit Kalzium und Phosphat wurden deren Gehalte im Kot bestimmt. Meist bestand eine deutliche Uberversorgung mit Kalzium, ebenso traten haufig Mangelzustande an Phosphat auf, selten auch an Kalzium. Zwischen den Phosphatgehalten im Kot und im Blut fand sich keine Korrelation, die Blutwerte spiegeln daher nicht die Versorgungslage der Tiere wider, weder im Mangel noch im Uberfluss. Daher lasst sich die Versorgungslage der Kühe mit Phosphat nicht über eine Bestimmung im Blut, sondern nur über eine Kot-Untersuchung von Tiergruppen abklaren. Die Auswertung der biochemischen Untersuchungsdaten ergab deutliche Unterschiede zwischen den Kontrollbetrieben und den Sterilitatsbetrieben, wobei die Zystenbetriebe als besondere Untergruppe meist die extremsten Abweichungen zeigten. In den Sterilitats- und Zystenbetrieben traten noch in der Mitte der Laktation haufiger und auch schwerere Ketosen auf. Parallel dazu wurden in diesen Gruppen ofter in der Laktation deutlich erhohte GLDH-Lebei-werte gemessen. Beide Gruppen wiesen eine schlechtere Versorgung mit Selen, Karotin und insbesondere mit Phosphat auf. In der Trockensteh- und Anfütte-rungsphase sowiezu Beginn und in der Mitte der Laktation fiel das deutlich weitere Kalzium:Phosphat-Verhaltnis im Kot auf. Die Summe aus all diesen Abweichungen erklarte die deutlich schlechtere Fruchtbarkeitslage, zumal hinsichtlich der wichtigsten infektiosen Ursachen keine Unterschiede bestanden.