Traditionell gelten der Nationalstaat und seine Institutionen als Ansprechpartner für die Bürger und als Garant für Problemlösungen. In den letzten Jahrzehnten hat sich aber immer deutlicher gezeigt, dass manche Probleme nicht im Rahmen des Nationalstaats gelöst werden können, ökonomische Globalisierung und Internationalisierung des Regierens lauten die entsprechenden Schlagworte in Politik, Wissenschaft und Medien. Ob und inwieweit die Bürger diesen Prozess nachvollziehen und positiv oder negativ beurteilen, ist weitgehend ungeklärt. Die zwischenstaatlich koordinierte Behandlung globaler Probleme wie Klimawandel, Armut oder Menschenrechtsverletzungen erfordert einerseits eine Bereitschaft der Bürger, damit verbundene Risiken und Kosten zu tragen. Regierungen müssen Politik auf internationaler Ebene nicht selten mit erheblichen Widerständen „zu Hause" bezahlen, die bis hin zu Wahlniederlagen und dem Verlust von Ämtern führen können. Andererseits provozieren internationale Institutionen wie Weltbank, Internationaler Währungsfonds (IWF) oder die Welthandelsorganisation (WTO) regelmäßig massive Kritik und Proteste.%Because of complex cross-border relations and exchange processes, states are increasingly compelled to cooperate with international institutions. Most Germans share this viewpoint. In areas where transnational processes are alleged to be the causes of pressing problems, the German citizenry has little trust in their own government's ability to find reasonable solutions. Moreover, international institutions are assigned the responsibility to engage in solving these problems.
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