'Es muss viel mehr verdeutlicht werden, dass die Bahn Zukunft hat'

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Eurailpress: Nachwuchsgewinnung und Fachkräftemangel sind omnipräsente Themen in der Bahnbranche. Sehen Sie Unterschiede zu anderen Wirtschaftsbereichen? Höft: Es wird heute in sehr vielen Branchen über einen Fachkräftemangel geklagt. Ob dies wirklich überall ein ernsthaftes Problem ist, daran darf man durchaus ein wenig Zweifeln. Doch zurück zur Bahn. Die Staatsbahnen waren in früheren Jahrzehnten sehr attraktive Arbeitgeber. Heute ist die Bahn viel zu häufig in den negativen Schlagzeilen. Dazu braucht es gar keine Streiks. Verspätungen, marode Infrastruktur, defekte Toiletten und Klimaanlagen im ICE, S-Bahn-Chaos in Berlin, Probleme bei der Zulassung von Zügen, Postengeschacher usw. beherrschen die Medien. Dass die Bahn ein toller Verkehrsträger und ein faszinierendes System ist, darüber wird so gut wie gar nicht berichtet. Die Bahn war aber früher auch deutlicher im öffentlichen Leben sichtbar. Heute sind viele Strecken abgebaut, es gibt kaum noch Bahnhöfe in der Fläche und die meisten Empfangsgebäude auf dem Lande sind in einem völlig desolaten Zustand. Smart-phone und Computerspiele haben die Modelleisenbahnen aus den Kinderzimmern verbannt. All dies sorgt leider dafür, dass die Bahn auch als potenzieller Arbeitgeber immer weniger wahrgenommen wird. Andere Branchen wie die Automobil- oder Luftfahrtindustrie sowie die ganze IT-Branche strahlen viel mehr Glamour aus. Insofern ist es doch eigentlich erstaunlich, dass sich immer noch Menschen für den Verkehrsträger Bahn - auch als Arbeitgeber - begeistern können.