Ginst und Heute

摘要

Auf dem ersten Bild vom März 1968 (Fotograf: unbekannt, Sammlung Roman Lillich) ist der Z 4219 in der Wehlistraße Richtung Stadlauer Brücke unterwegs. Im Hintergrund ist die einzige Ausweiche im Abschnitt Stadion - Stadlauer Brücke der Linie 11 zu erkennen. Bereits 1969 erfolgte der zweigleisige Ausbau dieses Streckenabschnittes. Der große Baukran im Hintergrund gehört offensichtlich zur 1967 begonnenen Baustelle der Südosttangente, hier die Auf- und Abfahrten zur Praterbrü-cke. Dieser Abschnitt der Stadtautobahn wurde 1970 fertiggestellt. 1969 trat jedoch ein Bauschaden auf, fortan war die Pra-terbrücke auch als „Knickbrücke" bekannt. Übrigens wälzten sich die Autokolonnen nach der Eröffnung dieses Teilabschnittes auch durch die Schlachthausgasse, bis schließlich 1978 der Abschnitt Prater- Favoriten durchgehend befahrbar war. Nach der Einstellung der Linie 11 1974 übernahmen die Linien A und Ak den Abschnitt Elderschplatz - Stadlauer Brücke, nach deren Einstellung wegen der Verlängerung der U1 bis Praterstern 1981 schließlich die Linie 1 und dann ab 1986 die Linie 21, bis auch diese 2008 der Verlängerung der U2 zum Opfer fiel. Einen gewissen Charme konnte man dieser noch nicht urbanen Gegend ohne Gehsteige, Ampeln, Autolawinen, Betonklötze und Glaspaläste nicht absprechen. Nicht in geringster Weise wiederzuerkennen ist die Gegend heute. Ungefähr an der Stelle des ersten Fotos (eine exakte Standortbestimmung ist nicht mehr möglich) entstand das Vergleichsbild (Foto: Sabine Grahsner, 21.11.2020) vor der Praterbrücke (mit Lärmschutzwänden im Hintergrund), auf Höhe des Otto-Futterknecht-Weges. Ästhetisch anspruchslose Zweckbauten und eine Autobahn mit fast täglichem Stau prägen nun den Charakter dieser Gegend. Öffentlicher Verkehr findet in Form der Buslinien 77A, 79A und 79B statt. Ferner befindet sich auf Höhe des zweiten Gebäudes hinter der Praterbrücke eine Station der U-Bahn-Linie U2.