Die nördlichste Straßenbahn Europas ist dieGräkallbahn in Trondheim (Norwegen). Dort gab es bis in die späten 1980er Jahre ein meterspuriges städtisches Tramnetz, das jedoch inzwischen fast vollständig durch Busse ersetzt worden ist. Einzig die Überlandstrecke von der innerstädtischen St. Olavs gate hinaus nach Lian hat den großen Kahlschlag überlebt - und auch das nur durch ein Wunder. Denn die gerade einmal vier Jahre vor der Stilliegung beschafften, hochmodernen und mit 2,65 Metern sehr breiten Fahrzeuge vom Typ „Braunschweig" des deutschen Herstellers Linke-Hofmann-Busch (LHB, heute Aistom) erwiesen sich als viel zu speziell für einen Weiterverkauf. Dadurch ging einerseits die Kalkulation mit den vermeintlichen finanziellen Vorteilen bei der Umstellung auf Busbetrieb nicht mehr auf und andererseits schlössen sich rund 1.400 engagierte Bürger zur Rettung „ihrer" Gräkallbahn zusammen. Gemeinsam finanzierten sie eine private Aktiengesellschaft, die gegen den erklärten Willen des städtischen Verkehrsbetriebs die Strecke betreiben sollte. Als dann auch noch die Wagen in letzter Minute vor dem Schrotthändler gerettet wurden, konnte im August 1990 der Betrieb tatsächlich wieder aufgenommen werden - zur großen Freude der Bevölkerung!
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