Indikationen zur neoadjuvanten und adjuvanten Radio-Chemo-Therapie beim Rektumkarzinom

摘要

Die neoadjuvante Radio-Chemo-Therapie (RCT) hat die postoperative RCT als Standardtherapie bei lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinomen (UICC-Stadium II/III) abgelöst. Hauptgründe waren die niedrigere Lokalrezidivrate und die geringere Toxizität. Weiterhin besteht die Indikation zur adjuvanten RCT, wenn postoperativ ein präoperativ nicht erkanntes Stadium UICC-Stadium II/III gefunden wird. Neben der Langzeit-RCT haben randomisierte Studien den Effekt einer Kurzzeitradiotherapie mit 5-mal 5 Gy bestätigt. Vor allem Patienten mit Tumoren im mittleren Drittel des Rektums ohne Lymphknotenbefall oder einem N1-Status dürften davon profitieren. Weiterentwicklungen der Operation und der Diagnostik könnten in den nächsten Jahren zur genaueren Feinabstimmung der Indikation zur RCT führen. Die Bildgebung mittels Magnetresonanztomographie (MRT) könnte dabei eine entscheidende Rolle spielen. Eine mögliche Patientenselektionierung wird evtl. nicht mehr allein durch das klassische TNM-System, sondern eher durch die Identifikation anderer Risikofaktoren, wie etwa des zirkumferenziellen Resektionsrands (CRM), vorgenommen werden. Hauptproblem ist jedoch eine zuverlässige Vorhersage von möglichen Risikofaktoren und eine flächendeckende Qualitätssicherung aller an der Therapie beteiligten Modalitäten. Im vorliegenden Beitrag werden bisherige Ergebnisse, die zu den klassischen Indikationen geführt haben, erläutert und mögliche Faktoren, die die Therapie in Zukunft ändern könnten, kritisch angesprochen.