Wider die 'Zerstückelung' des Lichtes - Die Farbenlehre J.W.v. GOETHEs

摘要

In GOETHEs Leben nahm die Beschäftigung mit der Naturforschung einen ebenso wichtigen Platz ein wie sein dichterisches Werk oder seine politischen Ämter. Dabei waren Kunst und Wissenschaft für ihn keine Gegensätze, sondern Teile einer Welt, die er in ihrer Gesamtheit und Ganzheit erfassen wollte. So spielt die Natur in seiner Dichtung eine große Rolle, während umgekehrt seine Beschreibungen von Naturphänomenen den Dichter unschwer erkennen lassen. Nirgends wollte man zugeben, daß Wissenschaft und Poesie vereinbar seien. Man vergaß, daß Wissenschaft sich aus Poesie entwickelt habe ... (Schriften zur Naturwissenschaft, Material zu den „ Wahlverwandtschaften") Seine naturkundlichen Interessen erstreckten sich über fast alle Gebiete, von der Geologie, Mineralogie, Meteorologie über die Biologie bis hin zur Chemie. Unter seinen Forschungen waren die Arbeiten an der „Farbenlehre" für ihn das wichtigste, er stellte sie sogar über sein dichterisches Werk: Auf alles, was ich als Poet geleistet habe, bilde ich mir gar nichts ein. Es haben vortreffliche Dichter mit mir gelebt, es lebten treffliche vor mir, und es werden ihrer nach mir sein. Daß ich aber in meinem Jahrhundert in der schwierigen Wissenschaft der Farbenlehre der einzige bin, der das Rechte weiß, darauf tue ich mir etwas zugute, und ich habe daher ein Bewußtsein der Superioritüt über viele. (Gespräch mit Eckermann, 19.2.1829).