VON DER THEORIE ZUR PRAXIS - BESTANDSERHALTUNG DIGITALER UNTERLAGEN: WORKSHOP DES KLA-AUSSCHUSSES DIGITALE ARCHIVE IM BUNDESARCHIV KOBLENZ

摘要

Das Dunkle Zeitalter 2.0 sei nahe, prophezeite Bryan Bergeron 2001 in einem englischen Sachbuch.1 Demnach werde die Menschheit erstens den Zugriff auf ihre Backups verlieren und zweitens in älteren Dateiablagen nur noch Kauderwelsch vorfinden, mangels passender Softwareprodukte zur Darstellung. Die heutige Lage ist besser als damals gedacht, denn eine breite Koalition von Fachleuten kümmert sich um das Problem. Im Bundesarchiv Koblenz trafen sich November 2018 auf Einladung des KLA-Ausschusses Digitale Archive einige Expertinnen und Experten, um eine Bestandsaufnahme für den deutschsprachigen Raum mit Ausblicken in die internationale Diskussion zu wagen. Im vergangenen Jahrzehnt sind digitale Bestandserhaltung und digitale Nachhaltigkeit weltweit aus der Phase der Theorie und der Konzeption in die Phase der Umsetzung getreten. Während die Praxis in der deutschen Bibliotheks- und Archivwelt bis 2010 vor allem von Digitalisierung im Sinne von Scannen handelte, so stellt dieses Geschäft inzwischen eine Routinehandlung dar. Die Herausforderung von heute ist, die großen Mengen erzeugter digitaler Objekte, die in den Archiven und in den Behörden entstanden sind, für eine dauerhafte Verwahrung zu ertüchtigen. Die immensen Mittel, die derzeit in der Wissenschaftsförderungfür Forschungsdatenmanagement ausgeschüttet werden, dienen ähnlichen Zielen. Nicht zuletzt sind inzwischen Bücher erschienen, die eine Gesamtschau des Problems bieten, es historisch und gesellschaftlich einbetten und uns den Mut geben, einfach selbst die Verantwortung zu übernehmen.