Thomas Middelhoff gab sich gewohnt aufgeräumt. Lächelnd sonnte er sich im Blitzlichtgewitter der Fotografen. Dass er bis spät in die Nacht in anstrengenden Verkaufsverhandlungen saß, war ihm nicht anzusehen. Sein Finanzvorstand Harald Pinger schaffte es nicht mehr, rechtzeitig zur laufenden Pressekonferenz in die Essener Hauptverwaltung zu kommen. Stau. Middelhoff hatte kein Problem damit, die frohe Botschaft allein zu verkünden. Der Verkauf der 74 Karstadt Kom-pakt-Häuser ist perfekt, die Verträge für die 51 SinnLeffers-Standorte sind unterzeichnet und die 124 Runners Point-Filialen ist KarstadtQuelle ebenfalls los. „Das ist ein Durchbruch für die nachhaltige Sanierung unseres Unternehmens", so Middelhoff. Inklusive der 60 Wehmeyer-Filialen hat sich KarstadtQuelle innerhalb von nicht einmal vier Wochen von insgesamt 309 Geschäften getrennt. Dies wird die Wettbewerbssituation an etlichen Standorten verändern. Neue Eigentümer mit neuen Konzepten treten auf den Plan. Die Selbst- zerlegung des Marktführers wird zudem die Machtverhältnisse im Textilhandel neu justieren.
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