Die Japaner gehen am liebsten um 23 Uhr auf die Jagd nach einem Teil von Louis Vuitton. In den USA wohnt die Hälfte der Online-Käufer keine zehn Kilometer weit vom nächsten Store entfernt. Der Pariser Luxusanbieter kann genaue Rückschlüsse auf seine Käufer im Internet ziehen. Bislang ist das Label auf fünf Märkten im Internet vertreten: In Frankreich, Großbritannien, Japan, den USA und seit wenigen Tagen in Deutschland. Der Vorteil, Kunden rund um die Uhr erreichen zu können, ist einer von vielen Gründen, der Luxusanbieter wie Louis Vuitton seit einigen Jahren dazu veranlasst, ihre Produkte auch im Internet zu verkaufen. Nach anfänglichem Zaudern haben viele erkannt, dass das Internet ihrem Image nicht schadet, sondern viel mehr ein zusätzlicher Service für die Kunden ist und durchaus Potenzial bietet. Die Pioniere unter den Luxusanbietern haben sich zunächst in den USA versucht. Bereits vor acht Jahren lancierte LVMH seine amerikanische E-Commerce-Plattform www.eluxury.com, auf der neben konzerneigenen Marken wie Louis Vuitton, Donna Karan, Fendi und Thomas Pink 50 Luxusmarken angeboten werden. Zwei Jahre später folgten Gucci und Hermes mit eigenen Seiten in den USA. Den Startschuss in Europa gab 2003 Gucci in Großbritannien. Damals empfanden die meisten Luxus-Labels den Verkauf über das Internet noch als nicht kompatibel mit ihrem Anspruch auf Exklusivität und Rarität. Louis Vuitton, Dior und Hermes erkannten jedoch schnell, dass dies ein Irrtum war. Sie lancierten ihre ersten europäischen Online-Shops im Jahr 2005 in Frankreich und Großbritannien.
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