Lieber Unternehmer Winfried Stöcker, Sie möchten dem Jugendstilkaufhaus in Görlitz zu neuer Pracht verhelfen. Einige Kunden sind Ihnen bereits sicher: Mehr als 5.000 Fans beschert Ihnen eine vom Berliner NPD-Landesvorstand Oliver Niedrich aus der Taufe gehobene Face-book-Seite. Dort kam Ihr Interview mit der „Sächsischen Zeitung" gut an. Sie hetzten gegen Bootsflüchtlinge: „Ich würde sie sofort wieder nach Hause schicken, dann lassen die nächsten solche gefährlichen Bootstouren bleiben..." Sie sprechen über „Neger" aus Ruanda. Auch Türken, deren Arbeitskraft Sie in Ihrem Pharma-Unternehmen nutzen, möchten Sie heimschicken. „Ich will nicht, dass uns am Ende Deutschland weggenommen wird", sagten Sie. Nun rudern Sie zurück, erschreckt von der Medienwirkung. Sie bedauern Ihre Äußerungen, inszenieren sich als Kosmopoliten mit chinesischer Gattin. Ihre ursprünglichen Äußerungen hätten Sie „unter dem Zeitdruck des Tagesgeschäftes nicht ausreichend durchdacht". Was sagen Sie,, unter Zeitdruck", wenn Ihre neuen Fans im Kaufhaus auf polnische, türkische oder gar afrikanische Kunden treffen - oder auf Mitarbeiter ohne deutschen Pass?
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