Nach der Tor-Party, die Frankreich mit 5:2 gegen Island in das Halbfinale der EM katapultierte, schnellten die Verkäufe von Fußballtrikots der „Bleus" laut Medienberichten um 50 % in die Höhe. In Marseille, wo es zwischen Frankreich und Deutschland um den Platz im Finale geht, sind sie völlig ausverkauft. Doch das wird die Saison nicht retten. Erst Terror, dann Streiks und dazu ein verregneter Frühling machten dem Handel zu schaffen. Der Paris-Tourismus hat sich Monate nach den „Ereignissen", wie die Franzosen die November-Attentate bezeichnen, noch immer nicht normalisiert. Im Mai gingen die Umsätze im Modehandel erneut um 2,6% zurück, in den ersten fünf Monaten kam es zu einem Minus von 1,6%. Die „Soldes" sind ohne Schwung gestartet. Zwei Wochen nach Beginn lagen die Schlussverkauf-Umsätze immerhin um 5,6% über dem Vorjahr. In diesem Kontext setzen die Warenhäuser alles daran, zögerlichen Verbrauchern die Schwellenangst zu nehmen. Galeries Lafa-yette etwa organisiert Weinproben, um Stimmung zu machen, und ließ dem Duo Maurizio Cattelan und Pierpaolo Ferrari vom italienischen Kultmagazin Toiletpaper freie Hand, in der ersten Etage fantasievoll den Sommer zu feiern. Im vierten Stock können Kunden ihre Koffer personalisieren lassen. Jeden Freitag gibt es eine Modenschau im Salon Opera. Ein Friseursalon zeigt Kundinnen die Trend-Frisuren der Saison. Im fünften Stock werden donnerstags und samstags Kinder geschminkt, und auf dem Dach des Warenhauses steht ein Profi-Fotograf für ein Foto mit Paris-Hintergrund zur Verfügung.
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