Bundeswirtschaftsminister Peter Alt-maier (CDU) hat den Hoffnungen der Branche, Kredite aus den KfW-Sonder-programmen in direkte Zuwendungen umzuwandeln, eine Absage erteilt. „Ich sehe das Problem, dass auch das Eigenkapital vieler, auch größerer Unternehmen, zum Teil erheblich dünner geworden ist", sagte er auf dem von der TextilWirtschaft mitorganisierten Digital-Kongress „Zukunft Stadt" der dfv Mediengruppe. Aus seiner Sicht sei nun aber noch nicht der richtige Zeitpunkt zu entscheiden, wie damit umgegangen werde. „Wir haben es geschafft, Insolvenzen zu vermeiden, diese sind 2020 nicht angestiegen. Irgendwann werden wir uns auch über Eigenkapital unterhalten", so Altmaier. Jetzt komme es darauf an, dass die KfW-Programme liefen und jeder einen Kredit bekomme. Dem Thema Eigenkapital werde man sich frühestens nach der Bundestagswahl stellen, „nach überwundener Pandemie". Natürlich müsse man sich die Frage stellen, ob Kredite auf Dauer eine Lösung seien. Gefragt nach seinem größten Fehler bei der Unterstützung von Firmen in der Pandemie, sagte er: „Ich würde nicht von Fehlem sprechen. Wir mussten ja lernen und haben fortwährend gelernt." Doch wie sollen die Kredite aus den KfW-Sonderprogrammen, deren tilgungsfreie Zeit für viele Unternehmen bald endet, eigentlich zurückgezahlt werden? Das Problem stellt sich in einer Phase, in der die Modebranche gerade in die Order für den Herbst geht - und die Ware dafür auch bezahlen muss. Zwar sind die ersten Auszahlungen für die Überbrückungshilfe Ⅲ bereits erfolgt, für viele Firmen reichen sie aber bei weitem nicht aus, um die so dringend benötigte Liquidität in die Kassen zu spülen.
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