Es gibt eine positive Zahl, die die Situation auf dem Modemarkt im ersten Halbjahr 2020 verdeutlicht. Plus 30,9 %-so entwickelte sich laut HML Modemarketing zwischen Februar und Mai der Absatz von Jogginganzügen für Männer. Und war damit die einzige Warengruppe im Plus. Den Nachfrageanstieg führt Ulla Ertelt von HML Modemarketing vor allem darauf zurück, dass so viele potentielle Kunden im Homeoffice arbeiteten. Auch die Frauen kauften vor allem bequeme Mode. „Gewinner der Saison sind Jerseys", so Ertelt. Doch selbst hier lagen die Ausgaben unter Vorjahr. Dass eine Warengruppe mit einer rückläufigen Absatzentwicklung der Saisongewinner sein kann, ist nur ein weiterer Indikator dafür, dass die Branche in den vergangenen vier Monaten eine Zeitenwende erlebt hat. Die Corona-Pandemie ist wie ein Meteorit eingeschlagen. Als Anfang März die Fallzahlen von Corona-Neuinfektionen immer stärker anstiegen, sich irgendwann von Tag zu Tag verdoppelten, lautete die Devise nur noch „Flaten the curve". Um die Fallzahlen runterzubringen, schickten Unternehmen ihre Mitarbeiter ins Homeoffice, wurden Kitas und Schulen geschlossen, und ab dem 18. März auch der Großteil der Einzelhandelsgeschäfte. Eine nie zuvor dagewesene Situation. Ein Schockmoment.
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