Man kann der Werbeindustrie nicht nach-sagen, gerne intellektuelle Debatten zu führen. Aber das macht ja auch nichts, kein Mensch erwartet ernsthaft von Marketiers oder Agenturleuten Ant-worten auf die großen Fragen der Menschheit. Auch die Vorstellung von Marken als Leuchttürme, die den Leuten in einer immer unübersicht-licher werdenden Welt Orientierung geben, ist ausgemachter Quatsch, den außerhalb der Marketingszene ja auch niemand glaubt. Aber manchmal wird es eben doch ernst. Zum Beispiel, wenn es um Face-book geht. In diesem Sommer gab es eine interessante und teilweise hitzige Debatte, deren beiden Haupt-Protagonisten Klaus-Peter Schulz vom Verband der Mediaagenturen (OMG) und Gruner+Jahr-Chefm Julia Jäkel waren. Schulz hatte in einem Aufsatz und einem Interview allen Aufforderungen, die Werbungtreibenden sollten ihren Druck auf Face-book erhöhen, eine Absage erteilt, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ. Es sei nicht die Aufgabe der Werbungtreibenden, die Demokratie zu retten, worum es gehe, sei Werbewirkung.
展开▼