Ceneri-Basistunnel: technische Herausforderungen und Lösungen

摘要

Nach rund 15 Jahren Bauzeit hat die AlpTran-sit Gotthard AG (ATG) den Ceneri-Basistunnel (CBT) Anfang September 2020 der SBB übergeben. Mit einer Länge von 15,4 km ist der CBT nach dem Gotthard-Basistunnel (GBT) und dem Lötschberg-Basistunnel (LBT) das drittgrösste Bauwerk der Neuen Alpentransversale (NEAT); mit seiner Fertigstellung wird die Flachbahn durch die Alpen vollendet. Im folgenden wird auf einige spezielle technische Herausforderungen und Lösungen bei Planung, Bau und Inbetriebsetzung des CBT zurückgeblickt. Der CBT liegt auf seiner gesamten Länge im Grundgebirge der Südalpen. Die Südalpen wurden im Projekt in drei tektonische Zonen gegliedert. Die Ceneri-Zone grenzt im Norden an die Insubrische Linie und deckt zwei Drittel des Tunnels ab. Die restliche Strecke wird durch die Val-Colla-Linie und die südlich anschliessende Val-Colla-Zone gebildet; die Val-Colla-Linie trennt die beiden Zonen. Die Ceneri-Zone wurde im Projekt weiter in drei tektonische Einheiten und die Val-Colla-Zone in zwei tektonische Einheiten unterteilt. Zusammen mit der Val-Colla-Linie ergeben sich somit insgesamt sechs tektonische Einheiten. Die Val-Colla-Linie bildet den Grenzbereich zwischen den beiden tektonischen Zonen. Sie galt für die Realisierung des Tunnels aufgrund ihrer ungünstigen geotechnischen Eigenschaften als bautechnische Schlüsselstelle. Weitere geotechnisch relevante Streckenabschnitte wurden in der Ceneri-Zone prognostiziert und umfassen die Bereiche mit Hauptstrukturen, die im mittleren Bereich des CBT parallel bis subparallel zur Tunnelachse streichen („Subparallelismus"), sowie die Störungszonen Val d'lsone, Val Mara und Gola di Lago.