Hochleistungskessel für 30 bayerische Schönheiten

摘要

Die Baureihe 18~6 entstand durch den Einbau von neuen Kesseln in Lokomotiven der Baureihe 18~5..." - so oder so ähnlich wird in der einschlägigen Literatur beschrieben, wofür die Deutsche Bundesbahn (DB) in der ersten Hälfte der 50er-Jahre recht viel Geld ausgab. Das klingt insgesamt ziemlich einfach und überschaubar, doch ganz ohne Probleme verlief der Umbau der S 3/6 nicht. Zudem drängt sich rückblickend die Frage auf, ob diese und andere Modernisierungsmaßnahmen für Dampfloks zur Zeit ihrer Umsetzung überhaupt noch zeitgemäß und zukunftsträchtig waren. Um den Dingen auf den Grund zu gehen, blättern wir den Kalender rund 70 Jahre zurück: In der Zeit um 1950 hatten die Techniker der noch jungen Bundesbahn die Erfolge der Dieseltraktion in den USA aufmerksam verfolgt. Und man wusste natürlich auch um die Überlegenheit des elektrischen Zugbetriebes. Aber noch war die Dampflok auch auf längere Sicht unentbehrlich. Sie war relativ preiswert in der Beschaffung, Personal war problemlos zu akquirieren und als Brennstoff konnte man auf Steinkohle aus heimischer Förderung zurückgreifen, war also nicht auf Erdölimporte angewiesen. Deshalb wurde das Neubaulok-Programm aufgelegt, das letztlich die Baureihen 10,23,65,66 und 82 um-fasste. Zusätzlich wurde auch die Modernisierung älterer Lokomotiven beschlossen, die noch längere Zeit in Betrieb bleiben sollten. Dies galt auch für die S 3/6 mit ihrem laufruhigen Vierzylinder-Verbund-Triebwerk, auf die der Zugförderungsdienst zumindest in Teilen noch nicht verzichten konnte.