Aus Datenlecks lernen, das klingt nach einem sehr vernünftigen Ansatz. Das dachten auch die Wissenschaftler des Hasso-Plattner-Instituts (HPI), die im Rahmen einer Studie zu Passwörtern massig Daten analysiert haben, die im Netz frei verfügbar waren. Diese stammen aus 31 bekannten Datenlecks und betreffen rund eine Milliarde Nutzerkonten. Und siehe da: „123456" ist weltweit das meistbenutzte Passwort. Das ist nun noch keine sonderlich bahnbrechende Erkenntnis. Deshalb hat das Institut aus rund 30 Millionen Nutzerkonten, die über eine .de-Domain registriert waren, auch eine Top Ten der beliebtesten deutschen Passwörter ermittelt. Hier wird es tatsächlich interessant, denn die Ergebnisse lassen gewisse Rückschlüsse auf die Psychologie des deutschen Internetnutzers zu. Neben den eher simpel gestrickten „hallo" (Platz 1), „pass-wort" (Platz 2), „hallol23" (Platz 3) und „passwortl" (Platz 5)rnkommen offenbar auch merkwürdige Kennwörter sehr häufig vor. Darunter sind etwa „schalke04" (Platz 4) oder „schätz" (Platz 8), aber auch „arschloch" (Platz 7) und „ficken" (Platz 10). Vor allem bei den Letzteren fragt man sich, wie die Nutzer wohl auf die Idee kamen, dass dies besonders gute Passwörter wären. Leicht zu merken? Oder aber sind es Botschaften an den potenziellen Hacker? So frei nach dem Motto: Wenn du meinen Account schon knackst, dann sag ich dir aber mal gründlich die Meinung? Auch das ginge eleganter - und sicherer. Etwa mit einer ausgeklügelten und inhaltlich treffenden Passphrase: „SolblödeSauwieduhatinmeinenMailsnixverloren!" oder „MeinNachbaristbeimBKApassbloßaufMann!" Das wäre sicher im Sinne des Hasso-Plattner-Instituts, das rät: „Wer sein Passwort auf dieser Liste entdeckt, sollte es schnellstmöglich ändern." Das gilt insbesondere auch für „schalke04".
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