Gerhard Polt, der bayrische Kabarettist, entgegnete einmal auf die Frage, welche Hobbies er denn habe, nur lakonisch: „Ach wissen'S, ich wohn' gern." Mit diesem Bedürfnis steht er sicherlich nicht allein, wenngleich es die wenigsten so freimütig eingestehen. Denn die ominösen .eigenen vier Wände' sind sakrosankt; sie stehen für das unantastbare Innere, das Refugium eines Jeden. Die Wohnung ist einer der ganz wenigen Bereiche, in denen wir eigene Ordnungs- und Wertvorstellungen realisieren, eine uns adäquat erscheinende Lebensform finden, uns selbst verwirklichen können. Zugleich aber ist das Wohnen auch eine eminent ökonomische Angelegenheit - was schon ein banaler Referenzwert belegt: Etwa die Hälfte ihres Privatvermögens haben die Deutschen in Immobilien angelegt.
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