Das Bild im Strafverfahren

摘要

Visuelle Kommunikation - oder verkürzt: das Bild - beherrscht unseren Alltag und drängt auch in den Alltag der Strafgerichte. Wie es als Praktiker vor einem Strafgericht möglich ist, etwa eine PowerPoint-Präsentation oder eine Animation zu zeigen, und welche prozessrechtlichen Hürden dem entgegenstehen, will der Aufsatz untersuchen und auf zahlreiche offene dogmatische Fragen hinweisen. Dabei wird zwischen der Verwendung von Bildern als Beweismittel und Bildern in Erklärungen unterschieden und es werden die Implikationen mit den Prozessmaximen aufgezeigt. Bei der Visualisierung der Beweisaufnahme zeigen sich neben tatsächlichen auch erhebliche prozessuale Hürden; sie bleibt in weiten Teilen vom Wohlwollen des Gerichts abhängig. Bei der Nutzung von Bildern in Erklärungen eröffnet das Recht des Angeklagten auf das letzte Wort gute Möglichkeiten. Im Ergebnis sind weder die Grundlagen unseres Strafprozesses gefährdet, noch schließen einzelne Regelungen den Einzug von Bildern in den Gerichtssaal eindeutig aus. Die visuelle Kommunikation im Strafprozess bleibt dennoch nicht ohne Probleme und Risiken.