Die wachsende Bedeutung von Internetportalen für die Medienrezeption wirft die Frage nach der Gewährleistung von Vielfalt und kommunikativer Chancengerechtigkeit auf virtuellen Plattformen auf. Das Medienrecht greift dabei auf den kartellrechtlichen Begriff der marktbeherrschenden Stellung zurück. Die Plattformregulierung stellt die marktbeherrschende Stellung einer virtuellen Plattform der Kontrolle über eine Übertragungsinfrastruktur gleich. Ihre Instrumente bleiben jedoch am infrastrukturbasierten Gefährdungspotenzial ausgerich- tet. Das Rundfunkkonzentrationsrecht stellt bei der derzeit zu restriktiven Berücksichtigung medienrelevanter verwandter Märkte ebenfalls auf das Bestehen einer marktbeherrschenden Stellung ab. Allgemein erfordert der Rückgriff auf das Merkmal der marktbeherrschenden Stellung zu Zwecken der Vielfaltssicherung schließlich eine Anpassung des zu Grunde liegenden kartellrechtlichen Konzepts an den medienrechtlichen Kontext.
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